Montag, 29. September 2014
Der Wettbewerb
"Radwege in unserer Heimatstadt" lautet der Titel des Wettbewerbsbeitrags den die Schülerinnen und Schüler der Vermessungstechniker Grundstufe für den diesjährigen Schulwettbewerb der Firma ESRI erarbeitet haben.
Hierzu wurden zum einen die Radwege im Osnabrücker Stadtgebiet digitalisiert, entsprechend ihres Zustandes kategorisiert und in einer sogenannten Webmap dargestellt. Zum anderen untersuchte die Klasse die Fahrradabstellmöglichkeiten in der Osnabrücker Innenstadt, wobei neben der Anzahl an Abstellmöglichkeiten weitere Aspekte wie Sicherheit und Auslastung erfasst wurden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden um Fotos ergänzt und in einer weiteren interaktiven Karte im Internet veröffentlicht. Die Ergebnisse wurden von den Schülerinnen und Schülern abschließend kritisch untersucht, bewertet und in der Präsentation für den Wettbewerbsbeitrag zusammengefasst.
Die Arbeit hat sich gelohnt! Die Jury lobte vor allem die sinnvolle Fragestellung und die gute Darstellung der Ergebnisse und belohnte die Klasse mit dem Wettbewerbsgewinn – einem fünftägigen Aufenthalt im Nationalpark Müritz.
Die Klassenfahrt
Groß war die Vorfreude, als sich die Klasse am Montag, den 07. Juli um 8 Uhr morgens am Hauptbahnhof Osnabrück zur Abfahrt traf um gemeinsam ein Woche im Jugendwaldheim Steinmühle am Güstrower See im Nationalpark Müritz, ca. 20km östlich von Neustrelitz zu verbringen. Nach fünfstündiger Bahnfahrt über Berlin wurden die Klasse von den Campleitern am Bahnhof Neustrelitz begrüßt um anschließend mit dem Bus zur Unterkunft nach Carpin zu fahren. Nachdem die Zimmer bezogen waren und man sich bei frisch gebackenem Kuchen und Tee gestärkt hatte, folgte eine erste Erkundung der Umgebung in Form einer zweistündigen Wanderung um den Grünower See. Nach dem abendlichen Grillen wurde noch ein wenig Fußball gespielt, bevor die Klasse den Abend am Lagerfeuer ausklingen ließ.
Am Dienstag begann die Klasse mit einer der Hauptaktivitäten des Sommercamps – der Entnahme und Kartierung von Wasserproben auf und am Ufer des Güstrower Sees. Ein Teil der Klasse durfte, unterstützt durch einen Nationalparkscout, mit einem Boot und von einem Floß aus Wasserproben nehmen, während der andere Teil Proben am Seeufer nahm und dabei von Nationalparkscout Claus auf unterhaltsame Weise auf zahlreiche interessante Gegebenheiten am Wegesrand aufmerksam gemacht wurde.
Neben Wassertiefe und -temperatur wurden die Sichttiefe und der ph-Wert des Wassers bestimmt. Zusätzlich wurden die Koordinaten der Entnahmestellen mit GPS-Geräten erfasst und die gesammelten Daten noch vor Ort in die Geräte eingegeben. So wurde im Laufe des Tages ein Großteil des Sees erfasst und am Nachmittag lagen genug Daten vor, die am nächsten Tag ausgewertet werden sollten. Am Abend fuhr die ganze Klasse nach Neustrelitz um dort im Hafen gemeinsam mit den Campleitern das Halbfinalspiel Brasilien-Deutschland anzuschauen. Auch wenn es an diesem Abend etwas später wurde, waren sich alle einig, dass sich dieser Ausflug auf jeden Fall gelohnt hat.
Mittwochmorgen trafen sich alle nach dem Frühstück im Seminarraum der Steinmühle, um die am Vortag gesammelten Daten aus den GPS-Geräten auszulesen und daraus mit der Software Arcgis thematische Karten zur Wasserqualität des Güstrower Sees zu erstellen. Dank der guten Unterstützung durch die beiden Campleiter hatten alle Schülergruppen ihre Ergebnisse bis zum Mittag ausgewertet und visualisiert, so dass der Nachmittag damit verbracht werden konnte, die Ergebnisse in einer Präsentation zusammenzufassen. Dabei nutzten einige Schüler die Möglichkeit, ihre Präsentation am Seeufer im Schatten zu erstellen, während andere bei sommerlichen Temperaturen Abkühlung im See suchten.
Für Donnerstag stand ein Besuch beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Neustrelitz auf dem Programm. Dort befindet sich mit dem „Nationalen Bodensegment“ eine Abteilung des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums eine Satellitenempfangseinrichtung für Fernerkundungssatelliten. Nachdem der Klasse einige Präsentationen zu aktuellen Forschungsprojekten am Standort Neustrelitz vorgestellt wurden, folgte ein Vortrag in den Räumen der Abteilung „Systembetrieb Echtzeitsysteme“, in dem die Satellitendaten empfangen und verarbeitet werden.
Außerdem nutzen einige vor der Mittagspause die Gelegenheit, einen Blick auf die Datenspeicher in die Abteilung „Datenmanagement“ zu werfen, wo die Satellitendaten organisiert und archiviert werden. Am Nachmittag hatte die Klasse die Möglichkeit, einige der am Vormittag gehörten Inalte im DLR_School_Lab in kleinen Experimenten auszuprobieren. So verging die Zeit bis zur Rückfahrt bei Themen wie „Kommunikation per Welle“, „Faszination Licht“ oder „Mit Satelliten navigieren“ wie im Flug. Zurück in der Steinmühle trugen die Schülerinnen und Schüler Vertretern des Nationalparks ihre am Vortag erstellten Präsentationen vor. Dabei scheuten sie sich nicht, kritische Fragen der anwesenden Experten kompetent zu beantworten.
Nach dem abendlichen Grillen klang der Abend bei einem letzten gemeinsamen Lagerfeuer in gemütlicher Runde aus bevor es am nächsten Morgen galt, die Koffer zu packen, die Zimmer zu räumen und die Heimfahrt anzutreten. Noch vor der Abfahrt waren sich alle einig: Die Zeit verging viel zu schnell und sie wären gerne noch länger geblieben.
Arne Schmidt