25. Juni 2018
Tatort am BSZW - was für ein Tatort!
Achtung!
Polizeiabsperrbänder im Eingangsbereich, Umrisslinien mit Kennzeichentäfelchen, Aufsteller mit dem berühmten Tatort-Fadenkreuz, Einlass nur mit Tatort-Bändchen, der TV-Tatort-Vorspann auf Großbildleinwand und letztendlich 205 Tatverdächtige noch in „U-Haft“.
Wie jedes Jahr bietet das Berufsschulzentrum am Westerberg ganz großes Kino wenn die Schüler und Schülerinnen der Vollzeitklassen im Foyer mit einem wirklich großen Festakt ihre Entlassungspapiere erhalten und in die Freiheit entlassen werden.
Tatvorwürfe
Die Moderatoren Kathrin Wübker und Uwe Korte-Termöllen begrüßten als Pressesprecher das gespannte Publikum im vollbesetzten Foyer des Berufsschulzentrums beim großen Abschlussfinale der ein- und zweijährigen Untersuchungen zum Kriminalfall „Vollzeitschulischen Bildungsgänge“.
Vorab stellten sich alle Verdächtigen noch einmal diszipliniert zum großen Gruppenfoto vor der „Untersuchungsanstalt BSZW“ den Presse- und Tatort-Fotografen.
Atemberaubender Gesang
Einen fulminanten Auftritt legte die BSZW-Band unter der neuen Leitung des Musikdirektors Daniel Hüsing hin.
Schon beim Eingangssong„The tide is high“ von Blondie raubte die Stimme von Sängerin Merve Çanli dem Publikum buchstäblich den Atem und sorgte für tosendem Applaus.
Merve Çanli: Gesang, Tanee Ivsion: Bass, Florian Knippen: Keybord, Heinrich Hoppe: Gitarre, Waldzither, Gesang, Daniel Hüsing: Percussion und Gitarre.
Diese Band sorgte zusammen mit der neuen Licht- und Soundtechnik für stimmungsvolle Atmosphäre dieser phantasievollen und rundherum gelungenen Veranstaltung.
Buddhistische Weisheiten vom Chiefinspector
Chiefinspector und Schulleiter Franz Josef Papenbrock gratulierte den Absolventen des Jahrgangs 2017/218 und freute sich, dass nicht „Kommissar Zufall“, sondern die Schüler selbst mit ihren Begabungen, ihrem Fleiss und ihrer Tatkraft ausreichend Indizien und Alibis für die Entlastung vor der SOKO BSZW geliefert haben. Über die zehn Weisheiten des Buddha hinaus führte er die Absolventen und das Publikum in das buddhistische Gedankengut zum Thema „Faulheit“ ein, um anschließend den Schülern/innen auch für diesen Bereich ihre Entlastung zu attestieren.
Die aktuelle Frage nach Engagement und Einsatz in unserer Gesellschaft griff er mit einem Gedicht von Wilhelm Busch auf, in dem augenzwinkernd schon vor einhundert Jahren vor der Annhme eines Ehrenamtes gewarnt wird.
Dass am BSZW die Schwerpunkte anders gesetzt werden, kann an den 29 Bescheinigungen über ehrenamtliche Tätigkeit als Sprach- und Integrationslotsen abgelesen werden.
Seinen Respekt und Dank sprach der Schulleiter auch den Lehrkräften des BSZW aus. "Sie haben" – so „Chiefinspector“ Papenbrock – als „SOKO“ und „Tatortermittler“ den Schülern und Schülerinnen hilfreich bei der erfolgreichen Alibi- und Indizienfeststellung zur Seite gestanden.
Nicht zuletzt bedankte er sich beim Vorbereitungsteam für die perfekte Durchführung des „Tatort-Dreh´s“.
Abschließend wünschte Schulleiter Papenbrock den Absolventen und Absolventinnen alles Gute für die Zukunft und „dass sie für ihren nächsten Tatort ein Team finden, das Ihnen bei anstehenden Entscheidungen hilft und Sie unterstützt, das Sie wieder aufrichtet, wenn Sie eine Niederlage einstecken mussten“.
download: Die Rede von Schulleiter Papenbrock
Wenn einem die Luft ausgeht!
Special Profiler und Schulpastor Heinrích Hoppe legte den Schwerpunkt auf einen aktuellen „Tatort“: die Fußballweltmeisterschaft und das „Tatwerkzeug Ball“.
Auf der Bühne stellte Heinrich Hoppe zwei Bälle vor: den gut aufgepumpten Fussball aus der Turnhalle, der wunderbar springt und den der Spieler mit einem Impuls und etwas Glück erfolgreich ins Tor schießt. Daneben ein schlaffer Fussball vom Dachboden, dem die Luft ausgegangen ist, der beim Auftitschen auf den Boden liegenbleibt.
Hoppe schlug damit einen Bogen zu den Schülern und Schülerinnen, die aufgrund ihrer Schwächen und Krisen das Abschlussziel (noch) nicht erreichen konnten und wünschte ihnen, „dass sie wieder Kraft tanken und im nächsten Jahr neu antreten können“.
Als dritte Ballvariante stellte Hoppe den unberechenbaren und springfreudigen Flummy vor, der zwar nicht immer zielgerichtet springt, aus dem die hineingesteckte Energie aber fast unverbraucht wieder herauskommt.
„Und wenn ich
alle Geheimnisse wüsste
und alle Erkenntnis hätte,
und hätte die Liebe nicht,
so wäre ich nichts.“
Mit der wohl berühmtesten Textstelle zur Liebe – 1. Korintherbrief des Apostel Paulus – richtete unser Schulpastor den Blick darauf, dass nicht allein Leistung die Gesellschaft trägt, sondern dass letztendlich „die Liebe ein echter Energieträger ist, der uns die Kraft für unsere Leistung gibt“.
Schulpastor Heinrich Hoppe wünschte abschließend allen Schülern und Schülerinnen alles Gute, Gottes Segen und „…dass die Liebe euch auf eurem Lebensweg immer begleitet“.
Symbolhaft für die energiegeladene Liebe war dann auch das Abschiedsgeschenk des Schulpastors zur Erinnerung an die Schulzeit: Bunte, springfreudige Flummy-Bälle mit smileys.
Die Verteidigung
In ihrer „Verteidigung der Verdächtigen“ blickten Jessica Bohne und Liam Bird von der FOS 12 Sozialwesen als Vertreter der Schüler auf die vergangene Schulzeit zurück und bedankten sich im Namen aller Schüler bei ihren Lehrern für die geleistete Arbeit und die gemeinsame Zeit
Vorzeitige Entlastungen
„Wasserdichte Alibis, unwiderruflich glänzende Beweise und vorbildliche Führung …“ (Zitat Pressesprecher Uwe Korte-Termöllen) konnten dazu führen, dass sie vorzeitig von der Liste der Verdächtigen gestrichen wurden:
Markus Schröer vom Förderverein des BSZW und Schulleiter Franz Josef Papenbrock gratulierten den Besten aus den Abschlussklassen mit einem Buchpreis.
Freispruch
Die beiden Pressesprecher Kathrin Wübker und Uwe Korte-Termöllen konnten im Laufe der Pressekonferenz die Ermittlungsergebnisse bekannt geben und für den BSZW-Tatort für diesen „Fall“ erfolgreich abschließen.
Letztendlich gab es ein Aufatmen bei den „Untersuchungshäftligen“ als die Entlassungspapiere aus der BSZW-Untersuchungshaft verteilt wurden.
Die Bekanntgabe der Ergebnisse wurde für jeden Tatverdächtigen behördlich korrekt dokumentiert und als individuelles Zeugnis von den Klassenlehrern und -lehrinnen übergeben.
Auf der Bühne mit dem obligatorischen roten Samtvorhang blitzen hier und da Freudentränen der Erleichterungen über die überstandenen Strapazen. Schüchterne Umarmungen und Blumensträuße auf der Bühne zeigten aber auch den Lehrern, dass sie mit ihrer Arbeit im Unterricht in den vergangenen ein oder zwei Jahren doch so einiges richtig gemacht haben müssen.
Minihandschellen und Flummybälle
An dieser Schule werden zum Abschluss der Schulzeit nicht einfach nur Zeugnisse verteilt, sondern auch Geschenke an die überraschten Absolventen übergeben:
Kleine Handschellen mit Schlüssel zur Erinnerung an den gelösten Fall, überreicht von Chiefinspektor Papenbrock und energiegeladene bunte Flummy-Bälle, verteilt von Schulpastor Heinrich Hoppe, rundeten die quirlige Zeugnisübergabe ab.
„Der Mörder ist immer der Gärtner“
Die beiden Pressesprecher beendeten den offiziellen Teil mit dem Hinweis, dass zwar nicht alles endgültig geklärt sei, aber wie das immer so sei im Leben und Krimis:„Letztendlich ist ja immer der Gärtner der Mörder! Wir kümmern uns darum.“
Als gegen Ende Fachlehrer Tobias Hanio mit grüner Schürze und Gießkanne unverkennbar als der berühmte „Mörder ist immer der Gärtner“ auftrat um die Blumendekoration zu gießen, war der augenzwinkernde Schlusspunkt für den offiziellen Teil der Entlassungsfeier gesetzt.
Was soll man noch sagen: eine bis ins Detail vom Fachbereich GTA unter der Leitung von Uwe Korte-Termöllen liebevoll und perfekt gestaltete Abschlussveranstaltung des Berufsschulzentrums am Westerberg!
Darüber waren sich die ehemaligen Verdächtigen, Eltern, Freunde und alle Anwesenden einig.
Im Anschluss an den offiziellen Teil nutzten Schüler, Eltern und Lehrer den Moment bei einem Glas Sekt auf den erfolgreichen Abschluss anzustoßen, sich an besondere Schulstunden zu erinnern oder sich bei dem einen oder anderen Lehrer zu bedanken. Heiß begehrt war auch die Tatort-Bühnendekoration für Selfies und Erinnerungsfotos. Entsprechend groß das Gedränge auf der Bühne und vor den Getränkeständen.
Vielen Dank an die aufmerksamen Schüler und Schülerinnen der Fachbereiche Service und GTA, die unter der Team-Leitung von Servicemeister Markus Schröer professionell die Gäste mit Getränken versorgten.
Ein ganz großes Dankeschön noch einmal an alle sichtbaren und unsichtbaren Helfer vor und hinter der Bühne, durch die diese beeindruckende Veranstaltung erst ermöglicht wurde.
Wir sind schon auf die nächste Abschlussfeier gespannt!
Wilhelm Beermann
Öffentlichkeitsarbeit