Der Kurzfilm wurde innerhalb der Medien-AG in der Berufseinstiegsschule - Klasse 1 - entwickelt und produziert. Die teilnehmenden Schüler*innen sind zwischen 15 - 17 Jahre alt. Ziel der AG war es, dass die Jugendlichen über das Medium Film über ihre Lebenswelt und die damit verbundenen sozialen Herausforderungen ins Gespräch kommen. 

Die Gruppe wählte das Thema FREUNDSCHAFT. Es kristallisierte sich heraus, dass die Jugendlichen in Gewissenskonflikte geraten, wenn Teile des Freundeskreises in illegale Machenschaften verwickelt werden und die Frage nach "VERRAT UNTER FREUNDEN?" im Raum steht. Die Schüler*innen tauschten sich über ihre innere Zerrissenheit zwischen dem Wunsch nach "Freundschaftlicher Loyalität" und dem Bedürfnis nach "Ehrlichkeit und Rechtmäßigkeit" aus. Die für viele Jugendliche wichtige, aber ebenso schwierige Frage "Welche Freundschaft tut mir gut?" wollte die Produktionsgruppe an das jugendliche Publikum als Denkanstoß weitergeben.

Persönliche Erfahrungen dienten als Ausgangspunkt für die Geschichte von "Maries Entscheidung": Marie und ihr Freund stehen an der Bushaltestelle. Der Freund will einen anderen Jugendlichen an der Bushaltestelle "abziehen" (beklauen) und zieht Marie unvermittelt in einen Diebstahl mit hinein. Der Freund rennt mit der Beute weg, aber Marie wird von der Polizei gefasst. Im Polizeiverhör soll Marie den Namen des Täters nennen und Marie gerät in einen enormen Gewissenskonflikt. Die Zuschauer*innen erfahren nicht, ob Marie ihren Freund verrät oder nicht. Der Schnitt durch den Weckeralarm lässt nicht nur Marie aus diesem Alptraum erwachen, sondern auch die Zuschauer*innen. Das Publikum wird mit der offenen Frage "Welche Freundschaft tut mir gut?" in den Tag entlassen. So bleibt das Ende der Geschichte nicht allein Maries Entscheidung...

Für die Umsetzung des Films nutzten die Schüler*innen die Lego-Tricktechnik und wählten als Schauplatz und Hintergrund (Originalfotos) das Umfeld des Berufsschulzentrums.

Die Schüler*innen wurden in der Auseinandersetzung mit der Thematik FREUNDSCHAFT und der Entwicklung des Films durch die Schulsozialarbeit (Frau Westendorf) und durch die Lehrkraft (Herr Choina) des Berufsschulzentrums am Westerberg begleitet. Herr Schmidt vom Medienzentrum unterstützte durch sein technisches Know-how mit dem Programm "Final Cut",  durch die Bereitstellung der Medientechnik sowie seinen "langen Atem". Die Medien-AG fand 1x wöchentlich in den Räumen des Medienzentrums statt.

Silvia Westendorf

Schulsozialarbeit