Maler- und Lackierer

Bildungsprofil
Das Maler- und Lackiererhandwerk zählt mit seinen 41.769 Betrieben und 198.00 Beschäftigten zu den vielseitigsten Handwerksberufen. Der Umgang mit dem Medium Farbe bietet einen abwechslungsreichen, kreativen Arbeitsalltag. Das Arbeitsgebiet umfasst die Beschichtung von Bauwerken und technischen Anlagen sowie den vielfältigen Sachwertschutz im Innen- und Außenbereich. Neben Lackierungen und Beschichtungen auf Holz, Metall und mineralischen Untergründen werden u.a. Instandsetzungen von Betonoberflächen, Fußbodenversiegelungen, Wärmedämmschutzmaßnahmen oder Tapezierarbeiten ausgeführt. Besonderes handwerkliches Geschick erfordern Sondertechniken wie historische Dekorationstechniken, Beschriftungen oder Vergoldearbeiten.
Maler/innen und Lackierer/innen als Spezialisten für Farbgestaltungen setzen farbige Akzente im Stadtbild und in der Wohn- bzw. Arbeitswelt. Die Schaffung dieser ansprechenden Lebensräume findet in der Regel beim Kunden statt, der zudem gerne beraten werden möchte.
Weitere Informationen zur Berufsausbildung bietet u.a.: http://berufenet.arbeitsamt.de


Eingangsvoraussetzungen
Voraussetzung für die Aufnahme in diesen Bildungsgang ist der Nachweis über ein Berufsausbildungsverhältnis. Die Anmeldung erfolgt nur über den Ausbildungsbetrieb, der das Anmeldeformular auf dieser Homepage nutzen kann.


Ausbildungsdauer
Der Beruf Maler/in und Lackierer/in ist gemäß Handwerksordnung ein anerkannter Ausbildungsberuf, wobei am BSZW Osnabrück nur in der Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung unterrichtet wird. Bundesweit möglich ist zudem die Ausbildung in den Fachrichtungen Kirchenmalerei und Denkmalspflege/ Bauten- und Korrosionsschutz.
Die Ausbildung dauert drei Jahre und endet mit der Gesellenprüfung, die vor Ort im Auftrag der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland von den Maler- und Lackiererinnungen Osnabrück oder Melle durchgeführt wird. Die Prüfung umfasst im fachtheoretischen Teil die Prüfungsbereiche Oberflächentechnik, Instandsetzung und Wirtschafts-/ Sozialkunde. Die fachpraktische Prüfung beinhaltet die Umsetzung einer praktischen Arbeitsaufgabe und die Durchführung eines Fachgespräches. Durch eine erfolgreiche Abschlussprüfung (mindestens ausreichende Leistungen im fachtheoretischen und im fachpraktischen Teil) kann der Realschulabschluss erworben werden.
Informationen zur Ausbildungsverkürzung erteilen die Ausbildungsberater der Handwerkskammer.


Inhalte der schulischen Ausbildung
Der Berufsschulunterricht findet im ersten Ausbildungsjahr an zwei Tagen und ab dem zweiten Ausbildungsjahr an einem Tag pro Woche statt. Der berufsübergreifende Unterricht umfasst die allgemein bildenden Fächer Deutsch, Politik, Sport, Religion. Die Inhalte des handlungsorientierten Fachtheorieunterrichts orientieren sich an der Verordnung über die Berufsausbildung zum/zur Maler/in und Lackierer/in bzw. dem aktuellen Rahmenlehrplan:
1. Ausbildungsjahr
Lernfeld 1: Metallische Untergründe bearbeiten (60 Unterrichtsstunden)
Lernfeld 2: Nichtmetallische Untergründe bearbeiten (80)
Lernfeld 3: Oberflächen und Objekte herstellen (100)
Lernfeld 4: Oberflächen gestalten (80)
2. Ausbildungsjahr
Lernfeld 5: Schutz- und Spezialbeschichtungen ausführen (80)
Lernfeld 6: Instandhaltungsmaßnahmen ausführen (60)
Lernfeld 7: Dämm-, Putz- und Montagearbeiten ausführen (60)
Lernfeld 8: Oberflächen und Objekte bearbeiten und gestalten (80)
3. Ausbildungsjahr
Lernfeld 9: Innenräume gestalten (80)
Lernfeld 10: Fassaden gestalten (80)
Lernfeld 11: Objekte in Stand setzen (80)
Lernfeld 12: Dekorative und kommunikative Gestaltungen ausführen (40)


Perspektiven
Nach erfolgreicher Gesellenprüfung bieten sich vielfältige Weiterbildungsangebote an: Vorarbeiter im Malerhandwerk, Maler- und Lackierermeister, staatlich geprüfter Farb- und Lacktechniker, Restaurator und Denkmalspfleger, Betriebswirt im Handwerk. Der Besuch der Fachoberschule Gestaltung bietet zudem die Möglichkeit die Fachhochschulreife zu erwerben. Hiermit ist ein Studium an einer Fachhochschule möglich (z. B. Innenarchitektur).


Schulische Ausstattung
Fachpraktische Arbeiten können in den Fachpraxisräumen (u.a. Malerwerkstatt inkl. Spritzstand) umgesetzt werden. Der Fachbereich Farbtechnik verfügt zudem über einen EDV-Raum (Windows-PC) mit aktuellen Programmen zur Text- und Bildbearbeitung und diverser Lernsoftware.