Bauzeichner bloggen aus Finnland

61° 30′ N, 23° 45′ E - Tampere, Finnland. 1400 km von Osnabrück entfernt und für die nächsten drei Wochen im Rahmen eines ERASMUS+-Praktikums am Tredu Vocational College(www.tredu.fi) der vorübergehende Arbeitsplatz von Kristina Brose, Ferdinand Feldkamp, Lena Schön und Sophia Struß, allesamt Bauzeichner*innen im zweiten Ausbildungsjahr am BSZW.

Hier berichten Sie täglich über Ihre Erlebnisse und Begegnungen.

Arne Schmidt (Fachbereich Bautechnik)

26.05.2019

 

Liebe Freunde, Familie… liebe Fans…

It‘s time to say goodbye…

 

Als wir am heutigen Tage unsere Augen aufschlugen, überkam uns ein Gefühl der Trauer. Nie wieder würden wir etwas nochmal so erleben können und den vielen Leuten, die wir auf unserer Reise kennenlernen durften, werden wir wahrscheinlich kein zweites Mal begegnen.

Schweren Herzens packten wir also unsere 700 Sachen und stapften gegen 11 Uhr vormittags mit unseren Koffern in die Stadt. Der Versuch mit unserer riesigen Ladung an Klamotten einen Platz in einem Frühstückscafe zu finden, erinnerte ein bisschen an Maria und Josef die verzweifelt eine Herberge in Bethlehem suchen. Doch anscheinend haben unsere zahlreichen Kirchenbesichtigungen in den letzten Wochen dafür gesorgt, dass wir doch noch einen Platz für eine Stärkung fanden. Die Reise ging daraufhin weiter mit dem Zug zum Flughafen, wo wir um 16:30 in unseren Flieger steigen konnten. In Düsseldorf gelandet war es erstmal ein sehr seltsames Gefühl Werbeanzeigen und ähnliches wieder lesen und verstehen zu können. Außerdem merkten wir, wie viel frischer die Meerluft in Helsinki war und wurden alle bereits etwas nostalgisch.

Das änderte sich allerdings schlagartig, als jeder von uns zuhause ankam und endlich wieder auf einer Matratze einschlafen durfte, die dicker war als 5cm.

Wir sagen nochmals Danke an alle, die diese Reise für uns möglich gemacht haben und nehmen alles was wir dort gelernt haben mit auf unseren weiteren Lebensweg.

25.05.2019

 

Moro,

Nach einer doch etwas längeren Nächtigung machten wir uns auf dem Weg in die City und besichtigten nach einem kleinen Frühstück die Markthalle Helsinkis, wo wir uns direkt noch einen zweiten Kaffee genehmigten, wir hatten heute schließlich viel vor. 

Unser Weg führte uns weiter zur berühmten Temppeliaukio-Kirche, eine Kirche die in einen alten Felsen hineingebaut wurde und ein riesiges rundes Dach aus Glas und Kupfer hat, ein wahres architektonisches Meisterwerk. Daraufhin rief uns dann auch das große Interesse (und die Pflicht), das Museum für finnische Architektur und das danebenliegende Design Museum zu besuchen. Im Architekturmuseum wurden wir anhand von Zeichnungen, Modellen, Texten und Filmen auf drei Etagen mit der Geschichte  und Planung von bedeutenden finnischen Bauwerke in der Zeit um 1920 konfrontiert. 

Nach sehr vielen Interessanten Informationen führte der Weg rüber in das Design Museum, wo das Hauptausstellungsthema die Herstellungsart der eigentlich typisch russischen Matrjoscka war. Diese ineinandersteckbaren Holzfiguren sind auch in Finnland sehr beliebt und werden nicht nur mit der herkömmlichen Frauengestalt bemalt, sondern beispielsweise auch in verschiedenen Obst- und Tierformen gestaltet.

Da wir natürlich noch nicht genug gesehen hatten liefen wir durch die Stadt zu der Halbinsel Katajanokka. Dort ließen wir uns von den schönen Gassen mit den alten Häusern verzaubern und gingen für Pizza und Pasta noch zu einem kleinen aber feinen Italiener. Da danach noch keiner von uns richtig nach Hause wollte, trieb es uns in eine gut besuchte Bar, in welcher wir uns zu peppigen Latinosounds den ein oder anderen überteuerten Cocktail genehmigten und ein letztes Mal gemeinsam auf die vergangen drei Wochen anstießen.

24.05.19

 

Hallo ihr Lieben,

Es geht langsam dem Ende zu, doch zum Abschluss wollen wir noch einmal so richtig einen drauf setzen – und deswegen geht es am letzten Wochenende nach Helsinki!

Da unsere finnischen Kollegen heute wieder Schule hatten, haben wir einen Tag früher frei bekommen und starteten bereits vormittags ins nächste Abenteuer.

Vorher musste natürlich noch das Apartment auf Vordermann gebracht und die schweren Koffer gepackt werden. Gegen elf Uhr wurden wir dann zusammen mit unserem letzten verbliebenen Mitbewohner von Thomas abgeholt und zum Busbahnhof gebracht. Für unschlagbare sieben Euro kamen wir nach etwa zwei Stunden in Helsinki an, wo wir uns erst einmal orientieren mussten und es schließlich mit der Metro in unser etwas abgelegenes Apartment schafften. Der Innenhof auf den wir dort gerieten wirkte erst etwas unüblich für ein Hotel, doch von unserem Zimmer waren wir sehr positiv überrascht.

Schnell die Koffer abgestellt und etwas frisch gemacht wollten wir keine Sekunde unseres Ausfluges vergeuden und es ging wieder zurück ins Zentrum. Dort erkundeten wir etwas die Umgebung wobei wir bereits auf die wunderschöne evangelische Kirche aus dem 19. Jahrhundert und Helsinkis weitläufigen Hafen trafen.

Unsere Bewunderung der schönen Stadt wurde allerdings schnell von unseren grummelnden Mägen unterbrochen und da die Restaurants am Hafen weit außerhalb unserer Preisklasse lagen, entschieden wir uns kurzerhand ganz “tourimäßig” dem Hardrock Cafe einen Besuch abzustatten. Hervorragendes Essen und eine schöne Atmosphäre - Wir geben fünf von fünf Sternen.

23.05.2019

 

Moi, 

Warum Moi? Das bedeutet auch Tschüss. Heute stand der große Abschied vor der Tür. Zuerst Räumten wir weiter die Baustelle auf und Transportieren das Holz was über die Ferien gelagert werden muss in die Garage. Dann hieß es umziehen und uns von unseren Neon Gelben Sachen verabschieden. Weiter ging es mit den finnischen Schülern. Denen überreichten wir noch zum Abschied und Dank mitgebrachte Süßigkeiten und verabschiedeten uns dann auch Herzlich von ihnen. Perttu brachte uns in die Schule um die Klamotten, die Werkzeugkoffer und die Schlüsse abzugeben. Nach kurzem Austausch wie uns diese Reise und das Arbeiten auf einer finnischen Baustelle weitergebracht stand auch der Abschied von Perttu an. Nach einem sehr appetitlichen Stück Kuchen und ein Kaffee aus der Cafeteria, ging es für uns zurück zum Apartment. 

 

 

22.05.2019

 

Hallo liebe Freunde,

ihr habt bestimmt schon auf den nächsten Blog gewartet, doch wir mussten uns unbedingt mal wieder etwas Entspannung gönnen...

Aber natürlich kam erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Es hieß wie schon angekündigt Aufräumen. Dabei haben die drei Mädels allen angefallenen Verschnitt und Müll auf dem Gelände aufgesammelt und sortiert, während Ferdinand die arme Sau den Jungs bei erneut gleisender Hitze helfen musste unzählige Paletten Kalksandsteine unter das nächste Dach zu verfrachten.

Als das Elend endlich ein Ende hatte, fuhren wir erst zum Wäschewaschen ins Apartment und dann direkt in unsere „heißgeliebte“ Sauna am See. Wir sahen einige Saunagänger vom letzten Mal wieder, das Seewasser war vier Grad wärmer, aber immer noch schmerzhaft und man merkte bereits, dass man immer länger in der Hitze aushielt und es mehr zu genießen wusste. Es fielen sogar Sätze wie „In Deutschland gehe ich glaube ich jetzt auch öfter mal in die Sauna.“ Und wenn das nicht wundervoll ist, was dann?

Unser Fazit: Es hat eine erfolgreiche Integration unsererseits stattgefunden.

 

 

21.05.2019

 

Moro!

Heute ist es endlich passiert – die Terrasse ist fertig geworden! Und dabei haben wir sogar sehr viel Lob für unsere gute Arbeit von unserem Lehrer Perttu bekommen.

Viel Zeit zum Freuen blieb uns allerdings nicht, denn schnell wurden wir zum Aufräumen aufgefordert. Die Sommerferien beginnen in Finnland bereits Ende Mai und stehen damit unmittelbar bevor, weswegen wir alle Gerätschaften und Werkzeuge sowie z.B. das unverarbeitete Holz zur Lagerung an der Baustelle oder an der Schule verstauen müssen.

Den Nachmittag verbrachten wir in der City Tamperes, um ein letztes >Mal durch die Stadt zu bummeln. Dabei gerieten wir in ein Katzencafe, in welchen aber aufgrund der Hitze leider alle Katzen am Schlafen und weder Streichel- noch Spielinteressiert waren.

Sophia verbrachte die Zeit mit den finnischen Mitschülern beim Volleyballspielen und lernte dabei die Schwester von Jasper und ihre Freundinnen kennen, die sogar etwas Deutsch sprechen konnten.

 

 

20.05.2019    Tag 17

 

Wir sagen einfach „Hello again“ :D

 

Zum Start unserer letzten Woche ging es selbstverständlich wieder auf die Baustelle. 

Dort arbeiteten wir nach dem üblichen Holzeinkauf gemeinsam weiter an unserer Brüstung und Verkleidung für die immer noch selbe Terrasse. Auf diese hätten wir uns aufgrund der unmenschlichen Hitze von fast 27 Grad und der dadurch einhergehenden schwülen Luft aber lieber zum Ausruhen hingelegt.

 

Fertig nach der schweißtreibenden Arbeit hielten wir und die finnischen Schüler es aber dennoch für eine gute Idee eine Runde „Frisbee-Golf“ spielen zu gehen, was hier wohl eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung sein soll. Was das ist fragt ihr euch jetzt? Erklärt sich eigentlich fast von selbst. Man versucht mit einer Frisbee in einen Korb in etwas 100 MeternEntfernung zu treffen, wobei etwa die gleichen Regeln gelten wie beim herkömmlichen Golf. Sprich derjenige, der am weitesten vom Ziel entfernt ist beginnt und so weiter. Diese Aufgabe meisterten wir Pi mal Baumstamm mittelmäßig gut.

Nachdem wir haushoch verloren hatten ging es zum Trost an einen kleinen Strand am See „Kaukajärvi“, wo man noch ein paar interessante Finnisch- und Deutschvokabeln austauschte und zum Ende eine Partie Beachvolleyball spielte. Dies konnten wir auch schon deutlich besser als beim letzten Mal.

Zurück im Apartment kochten wir gemeinsam schon fast „Studenten-like“ Nudeln mit Pesto und fielen wie schon zu oft die vergangenen Abende sehr erschöpft in unsere Betten.

 

 

 

19.05.2019 Tag 16

 

Moro mal wieder liebe Freunde,

 

Für heute hatten wir vorerst noch keinerlei Pläne geschmiedet, doch ein Tag ohne etwas zu unternehmen wäre doch schon sehr langweilig. Also machten wir uns fertig und fuhren in die Stadt um dort einer unserer Hauptaktivitäten hier in Finnland nachzugehen… Kaffeetrinken.

Gestärkt ging es weiter in das finnische Arbeitermuseum „Werstas“, wo man einiges über die Situation der Bevölkerung und die Geschichte Finnlands im 19. und 20. Jahrhundert erfährt. 

Ferdinand war so gefesselt von den Informationen, dass er noch eine Weile im Museum blieb während Sophia bereits weiterzog und ein paar Einkäufe tätigte. Kristina und Lena machten sich, nachdem sie für sich genug gesehen hatten, auf den Weg zum größten Schotterrücken der Welt am anderen Ende der Stadt. Dort gab es außerdem einen weiteren Aussichtsturm und die „besten Donuts Tamperes“ im dazugehörigen Café. 

Als sich dann alle nach ihren Aktivitäten wieder zurück im Apartment trafen wurden noch die Überreste vom vorabendlichen Grillen genossen und Überlegungen für unsere letzte Woche angestellt.

 

 

18.05.2019 Tag 15

 

Was stand heute an? Kanutour!!!!

 

Ja, ihr habt richtig gelesen – Am bisher heißesten Tag unserer Reise entschieden wir vier wagemutigen Bauzeichner uns für eine große Erkundungsfahrt.

Nach langem Ausschlafen packten wir unsere Sachen, zogen unsere kurzen Hosen und Schwimmsachen an und wurden von Jasper – wem auch sonst – mit dem Auto abgeholt. Angekommen beim Kanuverleih gab es zuerst eine Einweisung von einem etwas älteren Mitarbeiter, der lustiger Weise aufgrund seiner dolmetschenden Frau sogar ziemlich gut Deutsch sprechen konnte.

Ausgestattet mit Schwimmwesten und Paddeln ging es dann mit zwei Zweierkajaks und einem normalen Kajak raus auf den großen See „Kaupinojanlahti“. Dort erkundigten wir innerhalb der zweistündigen Tour auf eigene Faust eine kleine Insel inmitten des Sees, die wir aber schnell wieder verließen, da dort die Möwen ihre Brutstätten hatten und wir gerne ohne Blessuren wieder zurück nach Deutschland reisen wollten. Nachdem wir dann noch einige Zeit die Ruhe und die Weitläufigkeit des Sees genossen, ging es mit der Ankündigung von schlimmen Arm- und Rückenmuskelkater, Sonnenbrand und mit einem grummelnden Magen wieder zurück Richtung Apartment. Dort „grillten“ wir mithilfe einer Pfanne und unserem Herd und fielen danach erschöpft aber sehr zufrieden in unsere Betten mit den viel zu dünnen Matratzen.

 

 

17.05.2019 Tag 14

 

Hallöchen…

 

Heute hatten wir passend zu dem wunderbaren Wetter einen freien Tag. Wir überlegten was wir an so einen schönen Tag denn unternehmen könnten - schnell waren wir uns einig, dass wir mehr von der Natur Finnlands sehen wollten und fuhren kurzer Hand mit dem Bus stadtauswärts Richtung „Kirskaanniemen“. Dort steuerten wir erst einen Wanderweg an, ließen uns dann aber von unseren eigenen Füßen leiten. Dabei gelangten wir an einen atemberaubenden See wo wir kurz Rast auf einem Steg nahe einem verlassenen Sommerhaus machten. Wir könnten hier gerne versuchen die Schönheit von Finnlands Natur zu beschreiben, aber manche Sachen muss man einfach selbst gesehen haben.

Zurück im Apartment stärkten wir uns mit wirklich sehr gelungenen, selbstgemachten Burgern und ließen danach den Abend mit Jasper auf unserem Schulcampus ausklingen. Dort war nämlich ein Konzert der High-School-Bands aus Tampere und Umgebung, bei dem sogar der Rapper Jhayden Aleo von „The Voice of Finnland“ aufgetreten ist. Dazu gab es von unseren Mitschülern selbstgemachte Würstchen und Eis, welches wirklich hervorragend schmeckte!

16.05.2019 Tag 13

 

Hallihallo ihr Lieben!

 

Warum so gut gelaunt ? Weil heute unser letzter Arbeitstag dieser Woche war und wir mal richtig was geschafft haben! Team Ferdinand und Sophia arbeiteten weiter an der Umrandung ihrer Terrasse - Team Kristina und Lena stellten nach tagelangem Warten auf das richtige Holz endlich ihre Brüstung fertig.

Mit viel Motivation und guter Laune geladen ging es wieder einmal nach „Tampere-City“, um die etwas versteckte aber wunderschöne Stadtmarkthalle und einen internationalen Markt zu besuchen, der mehr an ein Streetfoodfestival aus allen umliegenden Ländern erinnerte… unter anderem gab es dort auch ein „German BBQ“, was uns ein wenig Heimat nahebrachte.

Nachdem wir uns ein wenig umgesehen und einige Souvenirs angeeignet hatten, ging es zurück zum Apartment, wo wir uns nach den zahlreichen Leckereien auf dem Markt ein paar gute deutsche Eierpfannkuchen machten. Unser finnischer Mitschüler Jasper kam uns daraufhin kurzer Hand besuchen und brachte uns im Tausch zu unseren Pfannkuchen einen typischen finnischen Nachtisch namens Mämmi mit, den angeblich nur Finnen mögen… und das würden wir so auch direkt unterschreiben. Der Geruch erinnert an Malzbier, die Konsistenz an Pudding und er wird warm mit Vanillesoße gegessen. An sich klingt das nicht schlimm, am Ende haben wir allerdings doch nur den Vanilleteil wirklich gemocht.

Der Kulturenaustausch ging weiter indem wir Jasper Phase 10 und einige schwierige Wörter wie Bratwurst oder Rasensprenger beibrachten, die er allerdings nicht aussprechen konnte ohne das R zu rollen. Damit er sich dann auch über unsere schlimme Aussprache belustigen konnte, brachen wir uns die Zunge bei den Versuchen Wörter wie „jäätelötötterö“ (Eiscremekugel), „raparperipiiraka“ (Rhabarberkuchen) und dem aller schlimmsten „epäjärjestelmällistyttämättömyydellään“, was so viel heißt wie unsystematische Form.

Ihr seht jedenfalls hier wird sich bei der Integration viel Mühe gegeben und wir bleiben gespannt was wir sonst noch alles lernen werden.

 

 

15.05.19   Tag 12

 

Hyvää iltaa!

 

Diesen Arbeitstag verbrachten wir damit die Kopfseiten der Terrasse zu verkleiden. Dazu haben erneut Ferdinand und Sophia zunächst weitere senkrechte Stützbalken angeschraubt, um dort danach die Holzverkleidung zu befestigen. Das Arbeiterpaar Lena und Kristina ersetzten in der Zeit einige falsch gekürzte Dachpfannen durch neue in den richtigen Maßen.

 

Den Nachmittag verbrachten wir in einer öffentlichen Sauna am See Kaukkukari am nördlichen Hafen Tamperes. In Finnland hat das Saunieren Tradition und eine eigene Sauna ist in den Wohnhäusern fast so selbstverständlich wie z.B. eine Küche oder ein Badezimmer. Für die Finnen bedeutet das nicht etwa nur für 10 Minuten entspannend und in Ruhe zu schwitzen, sondern mit Freunden und viel Unterhaltung einen gemütlichen Tag zu verbringen. Dabei geht es dementsprechend auch etwas wilder her als in Deutschland. Ständig kommen neue Leute rein und wechseln ihren Platz mit denjenigen, die zum Baden im 6 Grad kalten See die Sauna verlassen. 

Nachdem auch wir mit klopfenden Herzen und vor Schmerz verzerrten Gesichtern einige zappelnden Züge durch das Seewasser wagten, hatten wir erst wenig Verständnis für die Begeisterung, die die Finnen für diesen Brauch hegen. Doch als wir uns danach in die Sonne legten und den nächsten und den nächsten und den nächsten Gang hinter uns brachten, kamen wir so richtig in Schwung und wollten am liebsten nie wieder gehen…

 

 

 

14.05.2019  Tag 11

 

Guten Abend,

Heute waren wir den ersten Tag so richtig fleißig auf der Baustelle… verhältnismäßig ;).

Ferdinand und Sophia bohrten zwei Durchlässe für einen Lüftungskanal während Kristina und Lena Holz für eine Terrassenbrüstung zuschnitten und befestigten. Zuletzt halfen wir noch gemeinsam unseren finnischen Mitschülern beim Verlegen des Terrassenbodens.

Nach unser annähernd meisterhaften Arbeit genossen wir in einem alten und beliebten Kaffeehaus mit selbstgemachtem Gebäck den anfänglichen Nachmittag. 

Hervorragend gestärkt ging es mit reichlich Gelächter weiter über einen Spielplatz zum Fernsehturm „Näsinneula“, von dessen 120 Meter hohen Plattform wir einen grandiosen Ausblick über die Stadt und die umliegenden Seen Tamperes genossen.

13.05.2019 Tag 10

 

Moi moi!

Heute war wieder ein normaler Tag auf der Baustelle. Wir haben die Fensterrahmen fertiggestellt und an dem Türrahmen weitergearbeitet. Den Nachmittag verbachten wir mit den Finnischen Schülern und spielten bei zwar niedrigen Temperaturen dafür aber bei strahlendem Sonnenschein Beachvolleyball und Fußball. Selbst das fehlende Netz konnte uns nicht aufhalten! Danach setzten wir uns noch bei einer Pizza zusammen und verbesserten unsere Finnisch-Sprachkenntnisse.


12.05.2019  Tag 9

 

Mahlzeit Freunde!

Heute starteten wir noch etwas später als gestern bis nahezu gar nicht in den Tag. 

Erschöpft von der letzten Nacht quälten wir uns gegen 13 Uhr als den Laken, einige erklärten sich zum Wäsche waschen bereit, die anderen kauften ein und kochten Abendessen. Anhand dieser meisterhaften Arbeitsteilung brachten wir den Nachmittag doch noch hinter uns und ließen den Abend wie schon so oft mit der ein oder andere Runde Phase 10 ausklingen.

11.05.2019  Tag 8

 

Hi Fans!

 

Heute starteten wir nach der „anstrengenden“ ersten Woche etwas später in den Tag. 

Nachdem wir uns auf ein Tagesprogramm geeinigt hatten besuchten wir erst das Kunstmuseum „Kimmo Pyykkö“ in Kangasala, einer Nachbarstadt östlich von Tampere. Dort haben wir eine Ausstellung des Künstlers Samuli Heimonen besichtigt. 

Danach ging es zurück in Tamperes Innenstadt in einen Burgerladen, dessen Koch vor einigen Jahren den finnischen Top-Chef-Wettbewerb gewonnen hatte.

Nach dieser mehr als zufrieden stellenden Mahlzeit verbrachten wir den Abend mit unseren WG-Mitbewohnern und zwei ihrer Freunde. Zu neunt ging es dann in einen Club namens „Blume“ und genauso blumig ging es darin auch vor. Wir wussten zwar bereits, dass die Finnen eher etwas schüchterner sind, hatten aber nicht erwartet, dass wir dennoch um halb 1 nachts die ersten sein werden, die die Tanzfläche eröffnen müssen. Wir schienen aber mit unserer Ausgelassenheit für genug Motivation gesorgt zu haben, weshalb die Stimmung schnell nach oben getrieben wurde und wir noch einen spaßigen Abend zusammen hatten.

10.05.2019 Tag 7

 

Hallo,

 

Heute waren wir mal nicht auf der Baustelle. Die finnischen Schüler hatten Unterricht und deswegen zeigte unser Lehrer Perttu uns sein Sommerhaus mit eigenem „Saunaboot“.

Danach ging es zu einem sehr schönen Aussichtsturm und ins „Vehoniemen Automuseum“, ein Museum in welchem private Spender ihre Oldtimer zur Ausstellung freigeben können. Die Tour beendeten wir mit einem Kaffee und einer finnischen Art von Berliner in der „Konditoria Mari“, welche laut Perttu die beste in der ganzen Stadt sein soll…und das ist sie wahrscheinlich auch. 

Unseren Nachmittag verbrachten wir damit etwas durch eines der Einkaufszentren zu bummeln und am Abend zusammen zu kochen.

09.05.2019 Tag 6

 

Moi, 

ihr denkt bestimmt wir berichten heute wieder von unseren Fenster- und Türen, an denen wir auf der Baustelle arbeiten. Aber nein - wir kamen erst gar nicht dazu. Unser Lehrer nahm uns direkt morgens mit zum Baumarkt, wo wir Holz und Trockenbauplatten kauften und diese dann zu einer anderen Baustelle brachten. Dort konnte Perttu uns eine etwas andere, in Finnland typische Bauweise von Reihenhäusern erklären, die sich z.B. darin unterscheidet, dass die Fassade nicht mit Holz verkleidet, sondern verputzt wird.

Nach dieser Tour war der Arbeitstag auch schon wieder rum. Aufgrund des außerordentlich guten Wetters von 16 Grad und Sonnenschein überlegten wir uns zu einem wunderschönen See nicht weit von unserer Wohnung entfernt zu fahren und dort den Nachmittag zu verbringen.

08.05.19 – Tag 5

 

Hello everybody! 

Ihr fragt euch bestimmt warum jetzt auf Englisch?!

Das liegt daran, dass wir heute zum ersten Mal während der Arbeit intensiven Kontakt mit unseren finnischen Mitschülern aufnehmen konnten. Leider sprechen diese schlechteres Englisch als erwartet, was jedoch durch reichliches Gestikulieren und viel Humor ausgeglichen werden kann.

Wir haben heute mit Ihnen weiter an Tür- und Fensterrahmen gebastelt, wobei unser Lehrer Perttu uns den Umgang mit den Basic-Maschinen wie der Kreissäge und Nagelpistole näher brachte. 

 

Am Nachmittag besichtigten drei von uns den Hafen von Tampere und legten bereits einige Restaurants fest, in denen wir noch dinieren werden.

07.05.2019 - Tag 4

Moro again!

Vorab einige allgemeine Infos zur Ausbildung im Baugewerbe in Finnland:

Es ist üblich, dass die Auszubildenden aus allen Gewerken erst drei Monate die Schule besuchen, um dort das Wichtigste über z.B. Elektronik und das richtige Benutzen der Bauwerkzeuge zu lernen. Danach bauen sie alle zusammen innerhalb ihrer dreijährigen Ausbildung ein komplettes Haus vom Rohbau bis zur fertigen Abnahme, Vor der Abschlussprüfung entscheidet man sich dann für ein Gewerk, in dem man dann offiziell „ausgebildet“ ist.

Bevor es für uns heute auf die Baustelle ging, musste wir vier uns vollständig in neon-gelb leuchtende Arbeitskleidung hüllen lassen. Für die Damen in der Runde gab es wegen der kleinen Größen kaum Auswahl, weswegen wir mit unserem Lehrer Perttu neben Utensilien für die Baustelle auch Hosen und Jacken in den richtigen Größen besorgen mussten. 

Kaum an der Baustelle angekommen, bestand unsere erste Aufgabe darin in einem Teil der Garage eine provisorische Umkleide für die Mädels einzurichten. Wir brachten ein Regal an die Wand an und machten dann mit den Laibungen der Fenster weiter. Da es dann auch bereits 14 Uhr geworden war, neigte sich unser Arbeitstag dem Ende zu und wir konnten den Nachmittag noch entspannt in einem hübschen Cafe in „Tampere-City“ verbringen. 

6.5.2019  - Tag 3

 

Moi!

Klingt fast wie „Moin“ – ist es auch! Unser zweites gelerntes finnisches Wort, es geht voran!

Heute waren wir zum ersten Mal in unserer Schule zur Sicherheitseinweisung, ohne die man hier in Finnland nicht auf einer Baustelle arbeiten darf. Zu unserem Unglück war diese allerdings auf Finnisch, wobei uns dann auch nicht das finnische Mädchen, welches uns das wichtigste auf Englisch übersetzen sollte, helfen konnte. Lustiger Weise sprach der Leiter der Sicherheitseinweisung sogar einige Sätze Deutsch und präsentierte uns stolz ein „Ick bin ein Bauingenieur“ und „Es können Unfälle passieren“.

Trotz der leichten Sprachbarrieren konnte jeder von uns den Test am Ende durch unsere ausgefeilte Teamarbeit mit voller Punktzahl bestehen! 

Haltet die Ohren steif, denn morgen werden wir euch zum ersten Mal vom aufregenden Baustellenleben berichten können!

 

PS: Moi heißt hier übrigens auch Tschüss – in diesem Sinne…

05.05.2019 - Tag 2

Moro!

 

Das bedeutet Hallo auf Finnisch und ist leider bisher das einzige Wort das wir verstehen. 

Unser heutiger Tag begann zum Glück mit Sonnenschein, weswegen wir uns kurzerhand entschieden einen Spaziergang zu machen und die Umgebung unserer Wohnung näher zu erkunden. Dabei stießen wir auf eine kleine Skipiste auf der sogar noch ein wenig Schnee lag.

Den Rest des Tages verbrachten wir damit unsere Koffer final auszupacken und die Wohnung etwas auf Vordermann zu bringen. Danach haben wir noch einen kleinen Abstecher in die Innenstadt von Tampere gemacht. 

04.05.2019 - Tag 1

Hi!

 

Wir, vier Bauzeichner starteten heute unsere Reise nach Finnland.

Nachdem wir von Osnabrück mit dem Zug zum Flughafen nach Düsseldorf gefahren sind, hatten wir einen angenehmen, zweistündigen Flug nach Helsinki.

Von dort ging es weiter mit dem Bus durch ein schönes Landschaftsbild (ca. 2½ h), bei typisch finnischem Wetter… Schnee.

Angekommen in Tampere wurden wir von unserem Betreuer Thomas empfangen und zur Unterkunft begleitet. Auf dem Weg konnten wir gleich erste Einkäufe erledigen und Fragen klären.

In der Unterkunft zeigte er uns die Waschräume und das wahrscheinlich beste: die Sauna! In der Wohnung lernten wir bereits zwei unserer drei Mitbewohnern kennen. Danach ließen wir den Abend gemütlich ausklingen…

 

Kristina Brose, Ferdinand Feldkamp, Lena Schön und Sophia Struß