20. März 2020
So schicken wir das Fazit unserer Klassenfahrt nach Dublin (10. - 14. Februar 2020) voraus: Obwohl montags alle pünktlich um 6.00 Uhr am Bahnhof standen, ging es nicht los, denn Sturm Sabine hatte alle Züge lahm gelegt. Um nach Amsterdam zum Flughafen zu kommen, mussten wir hartnäckig Taxen einfordern – mit Erfolg: Die Bahn hat viel Geld in unsere Tour investiert, da jedes Taxi etwa 600 € kosten dürfte. Nach ruhigem Flug verbrachten wir den ersten Abend gemeinsam im Pub, natürlich bei irischer Musik und einem ersten Guinness.
Ein spartanisches Frühstück im Hostel war der Auftakt zu Tag 2. Wir besichtigten die Teeling Destillerie und lernten (trotz Führung in Englisch) viel über die Herstellung und Qualitäten von Whiskey. Die Wand im Besucherraum ziert nun zum dritten Mal das Klassenkürzel FOS 12 Tb! Mittags machten wir uns auf den Weg zum berühmten Friedhof Glasnevin, zu Fuß durch irisches Winterwetter, also Wind, Regen, Hagel, Schnee. Den alten, zum Teil keltischen Grabmalen, Kunstwerke aus den letzten 100 Jahren, konnten wir wegen nasser Füße und eingefrorener Hände nur bedingt Aufmerksamkeit schenken. Erst ein Irish Coffee im altertümlichen Pub „The Gravedigger“ weckte unsere Lebensgeister wieder.
Mittwochs gestalteten wir den Vormittag nach eigenen Plänen. Manche bummelten durch die benachbarte Uni, das berühmte Trinity College, andere nutzten die Zeit für einen Shoppinggang durch die Grafton Street und probierten Fish and Chips. Nachmittags fuhren wir mit dem Zug nach Howth, einem kleinen Fischerort an der Küste, und genossen Wind und Wellen bei einer Wanderung an den Klippen. Abends nahmen einige von uns spontan an einem „Pub Quiz“ teil, das von einheimischen Studenten organisiert war. Wir waren die bejubelten Letzten…
Der Donnerstag begann, wie konnte es anders sein, mit einem Fußmarsch - zur Henrietta Street. Dort besichtigten wir ein Haus aus gregorianischer Zeit und ließen uns zeigen, wie die Menschen in der Vergangenheit gelebt haben: Herrschaftliche Feste und Luxus im 18., aber bittere Armut, Enge und Tod im beginnenden 20 Jahrhundert. Dagegen war unsere Unterkunft der reinste Luxus! Nachmittags besichtigten wir das Guinness Storehouse und genossen im obersten Stockwerk den Ausblick auf die Stadt in der Dämmerung und ein Guinness. (Um ehrlich zu sein, ein helles hop house schmeckt auch nicht schlecht.)
Wer glaubt, nach der spannenden Hinfahrt wurde uns eine entspannte Rückfahrt zuteil, der irrt. Sturm Viktoria pustete uns blitzschnell nach Amsterdam, dort aber fiel genau ein Zug aus, nämlich unserer. Als wir nach längerer Wartezeit glücklich ein Abteil fanden, wurde Gespräch unmöglich- unbemerkt waren wir in einem Silence-Abteil gelandet. Trotzdem erreichten wir pünktlich, aber müde, gegen 22.00 Uhr Osnabrück.
Fazit: Die Überraschungseffekte des Ungeplanten machten unsere Klassenfahrt zu einem besonderen Erlebnis!
Ruth Brockmann (Klassenlehrerin Fachoberschule Technik 12 B)